BITKOM-Studie: Social Media in Deutschland
Vier von fünf Internetnutzern in Deutschland sind in einem sozialen Netzwerk angemeldet und zwei Drittel nutzen sie aktiv. Das ergab eine repräsentative Studie des Hightech-Verbands BITKOM. Befragt wurden 1.016 Internetnutzer ab 14 Jahren.
Kernergebnisse:
- Silver Surfer entdecken vermehrt das Social Web: Mehr als die Hälfte der Internetnutzer in der Generation 50-Plus sind derzeit in sozialen Netzwerken aktiv. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren waren es erst 46 Prozent. „Die Nutzerstruktur sozialer Netzwerke entspricht heute nahezu der Internetbevölkerung in Deutschland“, sagte BITKOM-Vize-Präsident Achim Berg bei Vorstellung der Studienergebnisse. Waren bisher Social Networks eher von weiblicher Nutzerschaft geprägt, sind die Männer jetzt nahezu gleichgezogen: 68 Prozent der weiblichen Internetnutzer sind aktive Mitglieder in den Netzwerken, bei Männern sind es 67 Prozent. Vor zwei Jahren waren dagegen erst 61 Prozent der Männer in sozialen Netzwerken aktiv.
- Neueinsteiger erfreuen sich Beliebtheit: Laut Umfrage konnten sich in Deutschland neben dem mit Abstand beliebtesten Netzwerk Facebook andere Communitys mit Erfolg etablieren oder neu in den Markt einsteigen. 56 Prozent der Internetnutzer sind aktive Mitglieder bei Facebook. Es folgen die Netzwerke Stayfriends mit 9 Prozent, vor Werkenntwen.de mit 8 Prozent und Xing mit 7 Prozent. Jeweils 6 Prozent der Internetnutzer sind bei Twitter und Google+ aktiv. Durchschnittlich sind User in Deutschland in 2,5 sozialen Netzwerken angemeldet und in 1,4 aktiv.
- Am stärksten werden soziale Netzwerke von den Jüngeren genutzt: 87 Prozent der 14- bis 29-Jährigen Internetnutzer sind aktive Mitglieder. Mit einem Anteil von 83 Prozent haben fast alle in dieser Altersgruppe ein Profil bei Facebook. Jeweils 9 Prozent nutzen Twitter, Google+ oder das Foto-Netzwerk Instagram. Die Musik-Community Soundcloud nutzen unter den Jüngeren 4 Prozent und die auf Fotos, Grafiken und Animationen setzenden Communitys Tumblr und Pinterest jeweils 3 Prozent. Sieben von zehn aktiven Mitgliedern (69 Prozent) nutzen die Netzwerke täglich. Ein Drittel sind Intensivnutzer, die eine Stunde oder länger pro Tag aktiv sind. Unter den 14- bis 29-Jährigen sind es mit 52 Prozent sogar mehr als die Hälfte.
- Die Netzwerke werden im Wesentlichen zu vier Zwecken genutzt: Kommunikation, Information, Organisation und Unterhaltung. Laut Umfrage wollen sich 73 Prozent der Nutzer mit Freunden austauschen und 47 Prozent den Kontakt mit ihrer Familie pflegen. 38 Prozent informieren sich über das Tagesgeschehen, 36 Prozent wollen neue Kontakte knüpfen und 35 Prozent organisieren ihre Freizeitaktivitäten mit Hilfe der Netzwerke.
- Sehr wichtig sind den Nutzern ihre Privatsphäre sowie der Umgang des Netzwerks mit ihren persönlichen Daten. 82 Prozent aller aktiven Nutzer haben sich mit den Privatsphäre-Einstellungen ihres Netzwerks beschäftigt, 69 Prozent haben diese auch verändert. Unter den 14- bis 29-Jährigen haben sich sogar 90 Prozent mit den Einstellungen auseinandergesetzt und 77 Prozent haben diese verändert. Die wichtigste technische Funktion ist für die Befragten das vollständige Löschen von persönlichen Daten: 93 Prozent der Nutzer halten das Löschen für wichtig oder sehr wichtig. 91 Prozent wollen festlegen können, wer welche Informationen sehen darf und 83 Prozent ist wichtig oder sehr wichtig, dass ihr Profil auf Wunsch nicht für jedermann auffindbar ist.