Facebook sagt dem Daumen leise „Servus“

Gepostet von | November 7, 2013 | Jobtipps

So sehen sie aus, die neuen Facebook-Buttons:

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Der Daumen für „Gefällt mir“ tritt sehr in den Hintergrund… Aber hübsch sind sie – so schlicht mit Helvetica-Schrift.
Und wo wir gerade bei „Gefällt mir“ sind:

Wir können gespannt sein, ob bald eine Facebook-Sterne-Wertung für Facebook-Pages kommt, die sind nämlich gerade im Test

Vier von fünf Internetnutzern in Deutschland sind in einem sozialen Netzwerk angemeldet und zwei Drittel nutzen sie aktiv. Das ergab eine repräsentative Studie des Hightech-Verbands BITKOM. Befragt wurden 1.016 Internetnutzer ab 14 Jahren.

Kernergebnisse:

  • Silver Surfer entdecken vermehrt das Social Web: Mehr als die Hälfte der Internetnutzer in der Generation 50-Plus sind derzeit in sozialen Netzwerken aktiv. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren waren es erst 46 Prozent. „Die Nutzerstruktur sozialer Netzwerke entspricht heute nahezu der Internetbevölkerung in Deutschland“, sagte BITKOM-Vize-Präsident Achim Berg bei Vorstellung der Studienergebnisse. Waren bisher Social Networks eher von weiblicher Nutzerschaft geprägt, sind die Männer jetzt nahezu gleichgezogen: 68 Prozent der weiblichen Internetnutzer sind aktive Mitglieder in den Netzwerken, bei Männern sind es 67 Prozent. Vor zwei Jahren waren dagegen erst 61 Prozent der Männer in sozialen Netzwerken aktiv.
  • Neueinsteiger erfreuen sich Beliebtheit: Laut Umfrage konnten sich in Deutschland neben dem mit Abstand beliebtesten Netzwerk Facebook andere Communitys mit Erfolg etablieren oder neu in den Markt einsteigen. 56 Prozent der Internetnutzer sind aktive Mitglieder bei Facebook. Es folgen die Netzwerke Stayfriends mit 9 Prozent, vor Werkenntwen.de mit 8 Prozent und Xing mit 7 Prozent. Jeweils 6 Prozent der Internetnutzer sind bei Twitter und Google+ aktiv. Durchschnittlich sind User in Deutschland in 2,5 sozialen Netzwerken angemeldet und in 1,4 aktiv.
  • Am stärksten werden soziale Netzwerke von den Jüngeren genutzt: 87 Prozent der 14- bis 29-Jährigen Internetnutzer sind aktive Mitglieder. Mit einem Anteil von 83 Prozent haben fast alle in dieser Altersgruppe ein Profil bei Facebook. Jeweils 9 Prozent nutzen Twitter, Google+ oder das Foto-Netzwerk Instagram. Die Musik-Community Soundcloud nutzen unter den Jüngeren 4 Prozent und die auf Fotos, Grafiken und Animationen setzenden Communitys Tumblr und Pinterest jeweils 3 Prozent. Sieben von zehn aktiven Mitgliedern (69 Prozent) nutzen die Netzwerke täglich. Ein Drittel sind Intensivnutzer, die eine Stunde oder länger pro Tag aktiv sind. Unter den 14- bis 29-Jährigen sind es mit 52 Prozent sogar mehr als die Hälfte.
  • Die Netzwerke werden im Wesentlichen zu vier Zwecken genutzt: Kommunikation, Information, Organisation und Unterhaltung. Laut Umfrage wollen sich 73 Prozent der Nutzer mit Freunden austauschen und 47 Prozent den Kontakt mit ihrer Familie pflegen. 38 Prozent informieren sich über das Tagesgeschehen, 36 Prozent wollen neue Kontakte knüpfen und 35 Prozent organisieren ihre Freizeitaktivitäten mit Hilfe der Netzwerke.
  • Sehr wichtig sind den Nutzern ihre Privatsphäre sowie der Umgang des Netzwerks mit ihren persönlichen Daten. 82 Prozent aller aktiven Nutzer haben sich mit den Privatsphäre-Einstellungen ihres Netzwerks beschäftigt, 69 Prozent haben diese auch verändert. Unter den 14- bis 29-Jährigen haben sich sogar 90 Prozent mit den Einstellungen auseinandergesetzt und 77 Prozent haben diese verändert. Die wichtigste technische Funktion ist für die Befragten das vollständige Löschen von persönlichen Daten: 93 Prozent der Nutzer halten das Löschen für wichtig oder sehr wichtig. 91 Prozent wollen festlegen können, wer welche Informationen sehen darf und 83 Prozent ist wichtig oder sehr wichtig, dass ihr Profil auf Wunsch nicht für jedermann auffindbar ist.

Die Studie als Infografik

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  1. Sei verlässlich: Poste mindestens 5 Mal pro Woche – sodass mehr und mehr Leser wieder kommen.
  2. Zeit ist Sichtbarkeit: Finde die perfekte Zeit für Posts – die Facebook-Statistik verrät hier schon genug, um danach zu handeln.
  3. Bilder machen Postings: Fotos zum Post erhöhen die Sichtbarkeit im Newsfeed ungemein.
  4. KiSS: Keep it short an simple. Lasse deine Fans nicht nachdenken. Posts zwischen 100-150 Zeichen werden bis zu 60% öfter geteilt als längere.
  5. Sei relevant: Nur was nützt, wird geteilt – auch unterhaltende Postings können nützlich sein.
  6. Sei du selbst: Entwickle einen eigenen Tonfall und bleib dabei – verstellen nützt nichts.
  7. Call to action: Sag den Fans, was sie tun sollen – teilen, liken, kommentieren,…
  8. Sei innovativ: Überlege dir Themen für Facebook-Apps, Umfragen, Gewinnspiele, …
  9. Poste Wertvolles: Was brauchen deine Fans, deine Nutzer? Das solltest du dich vor jedem Posting fragen und danach beantworten können…
  10. Unterhalte deine Fans: Videos, Witzchen (zum Thema passend), unnützes Wissen – all das ist unterhaltend und kann auch gleichzeitig nutzen.
  11. Schaffe Wissen: How-to-Posts, Video-Tutorials, Anleitungen – kurz und knackig. Das funktioniert auf Facebook.
  12. Teile Listen: Beiträge wie „In 6 Schritten…“, „Die zehn besten…“ versprechen Nutzen und zwar nach dem Kiss-Prinzip.
  13. Berücksichtige die Umstände: Sind gerade Ferien? Feiertage? Gibt es andere besondere Anlässe? Greife sie auf!

Die passende Infografik von Squirrly.co:

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Social Media Manager, die ihren Job engagiert machen, treiben sich im Social Web auf vielen Kanälen rum – natürlich mit Strategie. Dabei variieren meiner Erfahrung nach die persönlichen Präferenzen: Manche treten vorwiegend für ihren Arbeitgeber bzw. Auftraggeber in Erscheinung und sind selten persönlich zu finden. Andere dagegen sind auch als Person, gar als Marke höchst präsent in den sozialen Netzwerken. Für die eigene Karriere kann es wichtig sein oder werden, auch im Social Web Vorsorge zu treffen. Wenn die Social Media Karriere erst startet, ist es ohnehin wichtig, für potentielle Arbeitgeber erkennbar und findbar zu sein. Und selbst Professionals in Sachen Social Media wissen heute nicht immer, ob nicht bald der nächste Jobwechsel ansteht.

Zur persönlichen Positionierung im Social Web gehören nicht nur die sozialen Netzwerke, die gerade im Trend liegen, wie Facebook, Google Plus, Twitter, Flickr, Instagram.

Businessnetzwerke für Social Media Manager

Auch die grauen Mäuse unter den sozialen Netzwerken XING und LinkedIn, die bisweilen unter den kreativen Social Media Experten eher ein Schattendasein führen, sollten ständig gepflegt werden und gezielt für die Pflege von geschäftlichen Kontakten genutzt werden. In unserer Weiterbildung zum Social Media Manager IHK gehört der Umgang mit den Businessnetzwerke deshalb auch ins Seminar.

Social Media Manager müssen eben den Spagat gehen. Sie sollten ihre persönliche Reputation durch den Beweis stärken, in den gerade angesagten Medien präsent zu sein. Gleichzeitig ist es auch für sie wichtig, die Kontakte in den konservativen Businessnetzwerken zu pflegen.

Denn: Der potentielle Arbeitgeber, der einen Social Media Manager sucht, bewegt sich möglicherweise eher auf XING und LinkedIn als auf Facebook, Google Plus, Twitter und Co. Speziell wenn das Ziel ist, Social Media Manager in einem eher traditionellen Unternehmen zu sein.

XING oder LinkedIn – welches Netzwerk ist das richtige?

Oft wird die Frage gestellt, in welchem der beiden großen Businessnetzwerke ein Engagement lohnt. Die Antwort lautet zurzeit: Im Zweifel in beiden! Zwar gibt es die Tendenz, dass Startups, IT-Unternehmen und international ausgerichtete Konzerne eher in LinkedIn präsent sind, mittelständische Unternehmen dagegen eher in XING. Aber das ist eben nur die Tendenz. Deshalb: im Zweifel beide nutzen!

Basis oder Premium Profil bei XING und LinkedIn?

In der Regel kommen viele Anwender mit dem LinkedIn-Standard- bzw. XING-Basis-Profil zurecht. Man kann weniger Statistiken sehen und zum Teil keine Nachrichten an Nicht-Kontakte schreiben. Wenn allerdings die Businessnetzwerke aktiv für die Jobsuche eingesetzt werden sollen, sozusagen als Schweizer Messer der Jobsuche, dann kommen die meisten um einen Premium-Account im jeweiligen Netzwerk nicht herum.

Social Media Profis nutzen XING und LinkedIn

Übrigens konnte ich auf dem BarCamp Düsseldorf kürzlich Experten aus dem Web- und Social Media-Kontext befragen. In einer Session zum Thema Businessnetzwerke stellte sich heraus, dass die Profis XING und LinkedIn sehr wohl nutzen uns schätzen. Wir diskutierten auch über die Vorzüge des neuen XING-Profils und wie das neue Portfolio genutzt werden kann. Der ganze Artikel zum XING- und LinkedIn-Profil und den Vorteilen der Businessnetzwerke zu lesen.

Hahn_bw_AusschnittDer Autor: Lars Hahn ist Geschäftsführer der LVQ Weiterbildung gGmbH, die unter anderem gemeinsam mit der DIHK die bundesweit einheitliche Weiterbildung zum Social Media Manager IHK anbietet. Lars Hahn beschäftigt er sich mit Weiterbildung, Arbeitsmarktthemen, Karriereberatung und Social Media. Er bloggt außerdem unter SystematischKaffeetrinken.de.

Social Media Tools

Gepostet von | Oktober 22, 2013 | Infografiken

Eine Listly-Liste und eine Infografik, die einem einen sehr guten Überblick über hilfreiche Social-Media-Tools bietet.
[listly id=“6tr“ layout=“short“]

Danke socialmediastrategiessummit.com:
socialmediatools

Social Media im Unternehmen zu verankern, ist keine leichte Aufgabe.
Eine kleine Checkliste:

  1. Gründe ein Team, das die Social Media Aktivitäten steuert. Zum Start heißt es Input holen – von unterschiedlichen Kollegen der verschiedensten betroffenen Abteilungen (Marketing, PR, IT, Sales, CRM, HR, Rechtsabteilung,…) – die Rückendeckung aus der Geschäftsleitung muss dafür da sein.
  2. Ist der Input da (Welche Ziele versprechen sich die Abteilungen von Social Media,…) gilt es Ziele zu stecken, das Social Media Konzept zu entwerfen (Wie sieht der Redaktionsplan aus? Welche Kanäle nutzen wir zu welchem Zweck? Welche Sprache wollen wir sprechen – duzen? Siezen? Welche Farben, Tonalität, Logos, Typo wird verwendet? Welche Monitoring-Tools wollen wir nutzen? …).
  3. Wirtschaftliche Ziele festlegen (pro Plattform) und Kenngrößen (KPIs) identifizieren, mit denen man die Zielerreichung messen kann, nachdem das/die geeignete/n Reporting-Tools gefunden sind.
  4. Prozesse gestalten, einführen, etablieren, evaluieren und optimieren. (Wer betreut wann welchen Kanal und vertritt wen? Wer prüft und gibt frei? Wer hat den Hut auf und kann Entscheidungen treffen? Wie oft wird welche Content veröffentlicht? Wie lang ist die maximale Reaktionszeit? Wann werden Kommentare gelöscht? Wer löscht sie? Wann sind Fans auszuschließen? Von wem? Warum? Wie wird im Falle einer Krise, eines Shitstorms o.ä. reagiert?).
  5. Guidelines oder Social-Media-Richtlinien entwickeln und veröffentlichen – sowie Mitarbeiter/innen in Social-Media schulen (auf Basis der Guidelines). Die Richtlinien geben auf datenschutzrechtliche, ethische, urheberrechtliche, sicherheitsrelevante Fragen Antworten, zeigt auf, wie das Unternehmen mit den Kunden interagiert, gibt Hilfestellungen für schwierige/heikle Situationen – lassen dem Mitarbeiter aber eine gewisse Handlungsfreiheit. Am besten: So kurz, verständlich und anschaulich, wie möglich.

… und hier als Infografik von Maximize Social Media:
checkliste

helene_heiserMehr als fünfzig unterschiedliche Social Media Kanäle gibt es vom Norddeutschen Rundfunk. So diskutieren etwa NDR 2 und N-JOY mit Hörern auf Facebook. ZAPP und NDR Netzwelt zwitschern auf Twitter. Extra 3 und NDR.de sind neben Facebook auch auf Google+ präsent und die Sesamstraße hat einen eigenen YouTube-Kanal. Betreut werden die Social-Aktivitäten von der  jeweiligen Redaktion – geschult, beraten und strategisch unterstützt vom Social Media Team. Wie die Arbeit der Social Media Manager vom NDR aussieht, wie Social-TV funktioniert und was sie angehenden Social Media Machern raten, haben wir Helene Heise gefragt.

Dein Team ist für die Social Media Aktivitäten des NDR verantwortlich. Wie kann man sich deinen Arbeitsalltag vorstellen?
Wir vom Social Media Team verstehen uns als Social Media Manager. Unsere Aufgaben sind in erster Linie Strategieentwicklung, Beratung und Schulung. Jede Redaktion im NDR, die gern eine Präsenz in einem sozialen Netzwerk eröffnen möchte, kommt zunächst zu uns und lässt sich beraten. Gemeinsam erstellen wir eine Strategie in der so unterschiedliche Dinge geregelt sind wie die Inhalte, die verbreitet werden sollen, die Ansprache der Nutzer, die Häufigkeit der Postings, die Moderationsrichtlinien und nicht zuletzt die Frage, wer das alles als Community Manager macht. Sobald das Konzept erstellt ist, schulen wir die Kollegen, besonders in den ersten Wochen einer neuen Präsenz stehen wir im engen Austausch mit ihnen und geben Tipps und Hinweise oder beantworten Fragen. Und etwa einmal im Jahr verabreden wir uns mit den Community Managern und ihren Redaktionen, um gemeinsam zu beraten, ob die Zielvorstellungen erreicht wurden und die Strategie für die jeweilige Radiowelle oder Fernsehsendung noch passt.
Ein weiterer großer Aufgabenbereich ist das Thema Social TV: Welche Sendungen und Aktionen sollen mit welchen Tools und wie genau begleitet werden? Auch hier beraten wir beim Konzept, helfen bei der Einrichtung der Technik und sind meist auch beim Einsatz zur Sendung mit dabei.
Ansonsten kümmern wir uns um Marktbeobachtung: Wir begleiten die Trends im Bereich Social Media, schätzen ein, welche Netzwerke der NDR wie nutzen kann und sollte – und welche vielleicht eher nicht. Außerdem bieten wir Schulungen zur Recherche in sozialen Netzwerken an, organisieren Info-Veranstaltungen zu aktuellen Themen und versenden regelmäßige Newsletter mit Informationen, Best-Practice-Beispielen und praktischen Tipps.
Eine etwas weniger schöne Aufgabe kommt noch dazu: Wir achten darauf, dass sowohl unsere offiziellen Präsenzen als auch Mitarbeiter auf ihren öffentlich zugänglichen Accounts die Social Media Guidelines des NDR kennen und befolgen.

Wie und wann ist dein Team entstanden und wie viele seid ihr?
Als Team gibt es uns seit etwa drei Jahren. Wir sind vier freie Mitarbeiterinnen im Team, eine von uns ist täglich im Einsatz. Verantwortlich ist unser Redaktionsleiter.

Habt ihr Social Media Guidelines entwickelt und wie umfangreich sind die?
Ja, es gibt Social Media Guidelines, sie beinhalten zum einen, welche Regeln für offizielle Präsenzen des NDR verbindlich gelten und geben außerdem Tipps und Empfehlungen, wie Mitarbeiter des NDR sich in Sozialen Netzwerken verhalten sollten. Deswegen sind sie mit acht Seiten relativ lang, kurz gefasst passen sowohl der offizielle wie der inoffizielle Teil auf je eine Seite.

Welche Social Media Tools nutzt ihr? Gerade vor dem Hintergrund von Social TV.
Für das Monitoring und die Administration unserer Profile arbeiten wir mit Hootsuite und Tweetdeck – das entscheiden meist die Community Manager nach persönlicher Vorliebe. Für das umfassendere Monitoring aller Kanäle nutzen wir Brandwatch.
Für Social TV haben wir schon verschiedene Programme ausprobiert und derzeit zwei Alternativen im Angebot: Zum einen nutzen wir wie alle anderen ARD-Kollegen Scribble Live, weil es sich schnell einrichten und flexibel bedienen lässt. Allerdings bietet es wenig Anpassungsmöglichkeiten für unsere speziellen Bedürfnisse, vor allem wenn es darum geht, Social Media Inhalte auch ins Fernsehen zu bringen – als Moderationsfragen auf ein Tablet oder schlicht als Einblendung in die Fernsehgrafik. Dafür bietet uns das spezialisiertere Tool SoViET (=Social Video Event Toolkit) mehr, es ist allerdings auch etwas aufwändiger zu nutzen. tagesschau.de hat zur Bundestagswahl eine Weiterentwicklung von SoViET namens Flypsite genutzt.

Was macht dich in deiner Funktion erfolgreich – und welche Tipps gibst du an angehende Social-Media-Manager?
Social Media Manager brauchen eine Affinität zu Social Media und zur Technik. Spaß an der Kommunikation und ein Gefühl für den richtigen Tonfall passend sowohl zur Plattform als auch zur Welle oder zur Sendung, die man im Netz vertritt, sind nicht nur für Social Media Menschen in einem Medienhaus Grundbedingung. Aber genauso wichtig ist, dass man das Unternehmen und die Arbeitsabläufe gut kennt. Und man braucht Fingerspitzengefühl: Oft werden Kollegen von ihren Vorgesetzten gedrängt, sich mit Social Media zu beschäftigen und sind in Schulungen deswegen erst einmal reserviert. Ihnen Begeisterung für die neuen Möglichkeiten zu vermitteln, ohne sie zu überfordern, ist nicht immer einfach.
Erfolglos endet es oft, wenn eine Redaktion sich einen Studenten oder Absolventen speziell für Social Media einkauft, der kein Standing in der Redaktion, keine geübten Kommunikationskanäle hat und weder die Marke kennt noch die journalistischen Standards. Damit werden meist alle Beteiligten unglücklich. Deswegen als Tipp: Nutzt Social Media, aber spezialisiert euch nicht zu früh darauf. Je breiter die Erfahrungen, die man in den Job mitbringt, desto besser könnt ihr euch später mit Beratung, Schulung und Strategie beschäftigen.

Mehr Interviews mit Social Media Experten gibt es in unserem Buch “Berufsziel Social Media“, u.a. Gespräche mit Katharina Borchert (Geschäftsführerin Spiegel Online), Tobias Arns (Social-Media-Experte des Internet-Branchenverbands BITKOM), Eva Maria Goldmann (Community Managerin, Monster.com), Mirko Kaminski (Gründer und Chef der Kommunikationsagentur achtung!), Mirko Lange (Geschäftsführer der Agentur talkabout und Social Media Experte) und vielen mehr.

Die Ausbildung zum Social Media Manager beginnt im Kindergarten. Welche Regeln der Kleinen auch in den sozialen Netzen besonders wichtig ist:

  1. Sei nett und spiele fair.
    Teile, sei höflich (sage „Bitte“ und „Danke“), sei ehrlich, sei selbstbewusst (nicht: „entschuldige, dass ich störe“, sondern: „Hast du einen Moment Zeit?“).
  2. Sei du selbst.
    Schlüpfst du in eine Rolle, merkt es der Spielkamerad genauso wie der Leser. Dein Profilbild sollte kein Logo sein, Logos gehen nicht in der Kindergarten, natürliche Personen in der Regel schon…
  3. Sei aufmerksam!
    Reagiere auf Kommentare, schaue dich um, was das Nachbarkind (die Konkurrenz) so macht und lass dich inspirieren.
  4. Hol dir Input, Frage nach.
    Kinder bitten um Hilfe oder fragen nach, wenn etwas unklar ist – das ist kein Zeichen von Schwäche. Für jemanden, der lernen möchte ist es das A und O.
  5. Hab Spaß!
    Beliebte Kinder haben oft Humor, erzählen gute Witze… Stelle sicher, dass dein Content leicht zu teilen ist (Social-Buttons), dass sie informativ und nutzwertig aber auch mal witzig sind.

überflip hat dazu eine nette Infografik gebastelt:

kindergarten

Die wichtigsten Social-Media-Kanäle für Unternehmen sind sicherlich Facebook, Twitter und Google+. Aber auch tumblr, Foursquare und Pinterest können nützlich für Firmen sein. Wir zeigen ein paar Möglichkeiten, zu welchem Zweck die Social-Dienste eingesetzt werden können:

tumblr

  • tumblr_l0j0ub072v1qz52aefür kleine Unternehmen als Plattform für die komplette Unternehmenswebseite (mit eigener Domain, ohne den Zusatz .tumblr)
  • anlassbezogene, zeitliche begrenzte Blogging-Aktivität & zentrale Sammelstelle für alle Social-Media-Aktivitäten, z.B. für ein Firmenevent, eine Kampagne oder Produkt-Launch
  • tumblr als Plattform für alle Inhalte, die nicht auf Facebook, Twitter, Google+ oder der Unternehmenswebseite passt – beispielsweise für Einblicke hinter die Kulissen, Mitarbeiterblogs,…
  • tumblr als Plattform für Presseinformationen

Beispiele für deutschsprachige Tumblr-Blogs:

Ein gutes Tumblr-Tutorial

Foursquare

  • foursquare-logogroße Ketten mit unterschiedlichen Standorten können Foursquare zur Kundenbindung nutzen, indem sie die Kunden einchecken lassen, Sonderangebote für Foursquarenutzer anbieten (z.B. verlängerte Öffnungszeiten, Rabatte,…)
  • Lokale Geschäfte können durch ein gut gepflegten Fourquareauftritt Touristen oder potenzielle Kunden aus benachbarten Stadtteilen anlocken
  • Gewinnspiele oder Wettbewerbe aisschreiben

Um Foursquare als ergänzenden Social-Media-Kanal effektiv nutzen zu können, sollte das Profil komplett ausgefüllt werden, aktuell gehalten, mit schönen und aussagekräftigen Bildern gefüllt und beworben werden, z.B. auf der Unternehmenswebseite oder mit QR-Codes im Laden.

Ein gutes Tutorial von Foursquare
Bestcases:

Pinterest

  • pinterest-logo-370x246Mit der virtuellen Pinnwand visuelles Storytelling betreiben: Bilder-Geschichten erzählen (Wie entsteht XY?, Wer steckt hinter der Idee?, Was kann man mit XY noch alles machen?,…)
  • großzügige Produktfotos, emotional inszeniert
  • mehrere Pinnwände, für mehrere Produktgruppen und Ziele (bspw. eine Pinnwand für ein bestimmtes Produkt, eine Pinnwand für das Erlebbarmachen des Unternehmens „Das sind wir“ inkl. Team-Fotos)
  • Kaufmöglichkeit mit Produktfotos verbinden (in den eigenen Shop, oder auch zu Fremdanbietern per Affiliate-Link)
  • Gewinnspiele „Pin-to-Win“: Nutzer posten und gewinnen mit dem besten Pin

Ein guter Beitrag zu visuellem Storytelling von TWT-Interactive

Beispiele für Pinterest-Pinnwände im Unternehmenseinsatz:

Lebe social!

Gepostet von | September 18, 2013 | Jobtipps

Jochen MaiJochen Mai ist Social Media Manager sowie Gründer und Herausgeber von Karrierebibel.de. Der Diplom-Volkswirt wechselte nach seinem Studium in Köln zur WirtschaftsWoche, wo er von 2000 bis 2011 das Ressort „Management + Erfolg“ leitete. Dann folgte der Job-Wechsel in die Wirtschaft: Bei Yello-Strom baute er erfolgreich das Social Media Team auf und schaffte es mit dem Corporate Blog in die Top-10-Best-Cases für Firmenblogs. Wie er das geschafft hat und was er jungen Nachwuchskräften rät, die im Social Media Marketing Fuß fassen wollen, haben wir ihn gefragt.

Vom Journalisten zum Social Media Manager. Was war der Grund deines Seitenwechsels und warum gerade Social Media?
Nach 20 Jahren als Journalist war die Zeit reif für eine neue Herausforderung. Im letzten Jahr als Ressortleiter bei der Wirtschaftswoche war ich zusätzlich Social Media Manager – allerdings mehr oder weniger allein mit dem Thema. Es gab weder ein Team, noch groß Budget dafür. Das war keine Strategie, sondern ein Feigenblatt. Das hat mich darin bestärkt, ein Unternehmen zu suchen, das Social Media als Chance versteht, nicht als Notwendigkeit. Außerdem hatte ich in meinem Blog karrierebibel.de viel über Social Media geschrieben – jetzt wollte ich meine Thesen auch belegen.

Also „Ab in die Wirtschaft“. Haben Verlage mittlerweile den Social-Tiefschlaf beendet?
Teils, teils. Die Mehrheit spart immer noch an Budget und Personal, weil das Potenzial von Social Media nicht erkannt wird. Oft heißt es schlicht: „Redakteur A twittert jetzt auch und kümmert sich ein bisschen mit um Facebook“. Kein Verlag würde ein neues Blatt ohne Konzept, Strategie und Fachkräfte auf den Markt bringen – bei Social Media aber ist das die Regel. Die Unternehmen anderer Branchen sind da längst weiter – ganze Teams kümmern sich dort um die sozialen Netzwerke, Wissen wird aufgebaut, etwa durch interne und externe Schulungen…

… weil sie verstanden haben, dass Social Media viele neue Möglichkeiten mit sich bringt, die kein anderer Marketing-Kanal bietet. Viele Mitarbeiter führen aber Grabenkämpfe und müssen verargumentieren, warum Social Media im Marketing-Mix eine Daseinsberechtigung hat und die Wichtigkeit zunimmt. Wie wäre dein Plädoyer?
Wer Marken mit Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit und positiven Emotionen aufladen sowie Kunden binden möchte, kommt an Social Media nicht vorbei. Dabei dreht es sich schließlich nicht nur um Marketing, sondern ebenso um Kundenservice und -bindung, Kommunikationsarbeit, Marktforschung, Employer Branding, eCommerce, Suchmaschinenoptimierung, Traffic-Generierung und vieles andere mehr. Und Social Media ist so nah am Kunden, wie kein anderer Kanal.

Klingt nach einem umfangreichen Jobprofil.
Ist es auch. Social Media Manager ist ein komplett eigenständiges Berufsbild geworden. Weg vom nerdigen Marketing-Manager, der sich auch ein bisschen mit Facebook auskennt, hin zum kommunikativen, netzwerkenden Strategen, die zugleich in viele verschiedene Fachbereiche eintauchen, analytisch denken, gut schreiben und fundierte Marketingkenntnisse mit Technik und Zahlenaffinität kombinieren muss.

Wie ist diese Entwicklung bei Yello gelaufen?
Gestartet sind wir mit einem interdisziplinären Team mit jeweils einem Mitarbeiter aus allen Schnittstellen-Abteilungen, wie etwa Marketing, Personal, Bestandskundenmanagement, Presse oder Produktentwicklung. Alle haben einen Teil ihrer Arbeitszeit darauf verwendet, Social Media mit aufzubauen und unsere Erfahrungen oder strategischen Ziele wieder zurück ins Unternehmen und in ihre Abteilungen zu tragen. Das war enorm wichtig, um das Thema präsent zu machen und von Anfang an ordentlich Gas zu geben. Nach etwa einem halben Jahr haben wir die Transformation hin zu einem Vollzeit-Social-Media-Team mit vier Mitarbeitern gestartet und eine eigene Redaktion dafür aufgebaut: Mitarbeiter gesucht, geschult, Wissen aufgebaut und die Kanäle weiterentwickelt – nach dem Prinzip „Patenschaft“. Sprich: Jeder Mitarbeiter verantwortet einen Social-Kanal und übersetzt die Inhalte entsprechend der Community und deren Vorlieben und Sprache.

Was rätst du dem Social-Media-Nachwuchs?
Lebe social! Die Basics kann man lernen, zum Beispiel in einer Weiterbildung . Aber dabei ist es wie mit dem Führerschein: Wer ihn hat, darf Autos fahren, er kann es aber noch nicht. Das kommt erst mit dem regelmäßigen Cruisen. Mit Social Media ist es genauso. Das ist kein Job von 9 bis 17 Uhr, sondern ein Beruf im Wortsinn. Neugier und Spaß an den Möglichkeiten neuer Technologien; der Wille, immer wieder etwas Neues auszuprobieren, ist Pflicht. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, eröffnen sich beste Job-Chancen.

Danke für das Gespräch.

Mehr Interviews mit Social Media Experten gibt es in unserem Buch “Berufsziel Social Media“, u.a. Gespräche mit Katharina Borchert (Geschäftsführerin Spiegel Online), Tobias Arns (Social-Media-Experte des Internet-Branchenverbands BITKOM), Eva Maria Goldmann (Community Managerin, Monster.com), Mirko Kaminski (Gründer und Chef der Kommunikationsagentur achtung!), Mirko Lange (Geschäftsführer der Agentur talkabout und Social Media Experte) und vielen mehr.